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50 Jahre DJK Gummersbach

18. Juli 2011

Frank Winkler mit einem Rückblick auf die Vereinsgeschichte von DJK Gummersbach, die am 18. Juli 1961 gegründet wurde.

Im Jahre 1930 gründeten mehrere fußballbegeisterte Männer in Gummersbach einen Fußballverein, der sich aufgrund seiner christlich-katholischen Ausrichtung den Namen Deutsche Jugendkraft Gummaria Gummersbach gab und sich folgerichtig dem DJK-Verband anschloss.  Zu dieser Zeit gab es in Deutschland neben dem bereits mächtigen Deutschen Fußballbund (DFB) noch vier weitere Fußballverbände, in denen die Vereine je nach ihrer politischen oder christlichen Ausrichtung zusammengefasst waren. Jeder spielte damals seinen eigenen Deutschen Meister aus. Im Bereich des Oberbergischen Kreises gab es neben der DJK Gummersbach noch die DJK Victoria Dieringhausen, DJK Frielingsdorf, DJK Lindlar, DJK Morsbach und als spielstärkster Verein den TV Belmicke. Gemeinsam war man im DJK-Bezirk Niederrhein (Gruppe Agger) aktiv.

Im  Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltungspolitik wurden zwischen 1933 und 1935 sämtliche Verbände mit Ausnahme des DFB verboten oder zur Selbstauflösung gezwungen. Die angehörigen Vereine mussten sich daraufhin ebenfalls auflösen, die Mitglieder hörten entweder mit dem Fußball auf oder wechselten in Vereine, die dem DFB angehörten. Nach dem Krieg wurden zwar sowohl der DTB als auch die DJK neu gegründet, fast alle Fußballvereine blieben jedoch im DFB oder schlossen sich nach der Neugründung dem DFB an, der sich inzwischen das alleinige Vertretungsrecht für den offiziellen Fußballbetrieb erkämpft hatte.

Im Jahre 1961 kam bei einigen Sportlern aus dem Jugendkreis der Gummersbacher Pfarrei St. Franziskus (Innenstadt) der Gedanke auf, in Verbindung mit der Jugendarbeit Möglichkeiten sportlicher Betätigung  im Rahmen eines Vereins unter dem Dachverband der Deutschen Jugendkraft zu finden. Unter der geistlichen Leitung des seinerzeitigen Jugendseelsorgers Kaplan Peters trafen sich am 18. Juli 1961 mehr als fünfzig Fußballbegeisterte, darunter die langjährigen Vorstandsmitglieder Karl-Willy Krämer, Benno Langenbach und Winfried Harperath und gründeten einen neuen Sportverein.

In Anlehnung an die aufgelösten Vorgängerverein gab man sich den Vereinsnamen DJK Gummersbach und ersuchte neben dem DJK-Verband auch um Aufnahme in den DFB. Da dieser jedoch nicht nur einen Vorstand und eine Mannschaft, sondern auch einen geeigneten Sportplatz forderte, stand der junge Verein vor einem großen Problem. Denn genau diesen geeigneten Sportplatz konnten sie nicht vorweisen. Die Wiederherstellung eines alten Sportplatzes in Erlenhagen scheiterte an den vorhandenen finanziellen Mitteln. Dem Wunsch der DJK nach Mitbenutzung vorhandener Sportstätten im Stadtgebiet wie den in Dümmlinghausen scheiterte am Widerstand einiger Vereine oder an organisatorischen Fragen. So zogen sich die Verhandlungen über mehrere Jahre hin, in denen die DJK nur Freundschaftsspiele absolvieren konnte.

Da der DFB den ihnen angehörigen Vereinen verboten hatte, gegen sogenannte „wilde Mannschaften“ zu spielen, musste die DJK zu den Spielen stets weit reisen, um sich dann mit Vereinen des DJK-Verbandes zu messen. Während es im Rheinisch-Bergischen Kreis mit der DJK Dürscheid, DJK Wipperfeld, DJK Montania Kürten, DJK Thier oder der DJK Ommerborn-Sand einige Vereine aus dem DJK-Verband gab, stand die DJK Gummersbach im Oberbergischen Kreis hingegen alleine da.

Erst Mitte des Jahres 1964 stellte der TV Niederseßmar der DJK sein Sportgelände „Auf dem Kabel“ (nahe der Theodor-Heuss-Akademie) zur Verfügung, so dass wenig später auch die offizielle Aufnahme des Vereins in den DFB erfolgen konnte.  Zu Beginn der Spielzeit 1964 / 65 wurde die DJK Gummersbach, mit Trainer Hans-Heinrich Stadtländer der 3. Kreisklasse Oberberg zugeteilt. Am Ende der dritten Spielzeit erfolgte der Aufstieg in die 2. Kreisklasse Oberberg und nach weiteren acht Jahren, erneut unter Trainer Stadtländer, stand der Aufstieg in die höchste oberbergische Spielkasse fest. In den folgenden Jahren ging es mit der DJK auf und ab. Den Abstieg bis in die Kreisliga C im Jahr 1984 folgte der Wiederaufstieg in die Kreisliga A unter Trainer Helmut Braun im Jahr 1995. Aber auch in den weiteren Jahren wechselten sich Abstieg und Aufstieg in kurzen Abständen ab. Leider erfolgte gerade im Jahr des 50-jährigen Vereinsjubiläums der erneute Abstieg in die Kreisliga C Berg. Insgesamt stieg die DJK in ihren 47 Jahren Ligafußball achtmal auf und ebenso achtmal wieder ab.

In den ersten drei Jahren der Zugehörigkeit zum Fußballkreis Oberberg gewann die DJK jeweils den Fairnesspreis. Im Jahre 1970 bezog die DJK Gummersbach den Sportplatz in Strombach, der während der vergangenen Monate in einen Kunstrasenplatz umgewandelt wurde. In der Spielzeit 1997 / 98 spielten alle drei Seniorenmannschaften der DJK in derselben Klasse, der Kreisliga B Oberberg. Die 1. Mannschaft war gerade mal wieder aus der Kreisliga A abgestiegen, die 2. und 3. Mannschaft aus ihren Staffeln der Kreisliga C aufgestiegen, kurioserweise jeweils in Entscheidungsspielen gegen die Reservemannschaft des TuS Eckenhagen.

Hans-Heinrich Stadtländer, der die Mannschaft insgesamt 12 Jahre betreute, darunter die ersten drei Jahre ohne offiziellen Spielbetrieb, Georg Pors, Rolf Schröter, Helmut Braun und Frank Schmidt waren Trainer, die sich nicht nur durch Fachkenntnis sondern vor allem auch durch Kontinuität auszeichneten. So betreute Frank Schmidt die DJK die letzten zehn Jahre, ehe er das Amt an den amtierenden Trainer Thomas Töpfer abgab. Eine der großen Persönlichkeiten des Vereins ist sicherlich auch Horst Groß, der im Jahre 2008 in Oberbergs „Mannschaft des Jahrhunderts“ gewählt wurde, und das sicherlich auch aufgrund seiner Leistungen bei der DJK Gummersbach. Eine erstaunliche Kontinuität zeichnet den Verein auch auf Vorstandebene aus. In den 50 Jahren gab es nur neun Vorsitzende, darunter das Gesicht der DJK Gummersbach schlechthin, Karl-Willy Krämer.

https://djk-gummersbach.org/festzeitschrift-zur-50-jahr-feier/


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